Am 21. Juni 2024 veranstaltete die Medizinische Universität Kyjiw (KMU) in Zusammenarbeit mit der Nationalen Medizinischen Universität Bohomolets eine Konferenz mit dem Titel „Entwicklung der digitalen Bildung für medizinisches und pharmazeutisches Personal während der digitalen Transformation des Gesundheitswesens und der Entwicklung des elektronischen Gesundheitssystems (EHS)“. Diese Veranstaltung war ein zentraler Bestandteil des USAID-Grant-Projekts „Programm zur Entwicklung digitaler Kompetenzen für Beschäftigte im Gesundheitswesen sowie für Studierende der Medizin und Pharmazie“.
Diese Konferenz diente zugleich als Workshop zur Lückenanalyse, mit dem Ziel, Forschungsergebnisse zu Bildungsdefiziten zu diskutieren und mögliche politische Veränderungen zu erörtern. Zu den Teilnehmenden gehörten Mitarbeitende der Nationalen Medizinischen Universität Bohomolets sowie Dozierende und Doktorand*innen der Medizinischen Universität Kyjiw.
Wichtige Themen, die während der Konferenz behandelt wurden:
- Der aktuelle Stand und die Perspektiven der digitalen Transformation und Digitalisierung des Gesundheitswesens in der Ukraine.
- Digitale Bildung für Studierende medizinischer und pharmazeutischer Fachrichtungen.
- Diskussion über Herausforderungen der digitalen Transformation und Lösungsansätze.
- Entwicklung der Telemedizin in der Ukraine.
- Implementierung moderner Lehrtechnologien in die Curricula für Medizinerinnen und Pharmazeutinnen.
- Entwicklung des elektronischen Gesundheitssystems (EHS) in der Ukraine.
- Einsatz moderner digitaler Simulatoren und Plattformen im Bildungsprozess medizinischer und pharmazeutischer Einrichtungen.
Bericht zur Lückenanalyse
Im Rahmen des Workshops wurde eine eingehende Analyse der bestehenden Lücken in der medizinischen Ausbildung durchgeführt, insbesondere im Hinblick auf die Herausforderungen und Chancen der digitalen Transformation. Die wichtigsten Erkenntnisse:
- Digitalisierung: Die Einführung digitaler Bildungstools und -plattformen wird zwar durch mehrere Erlasse geregelt, dennoch bestehen weiterhin Herausforderungen hinsichtlich Sicherheit, Stabilität und Zugänglichkeit. Die Integration digitaler Werkzeuge kann die Zugänglichkeit von Wissen, das Zeitmanagement und die Entwicklung von Soft Skills wie Kommunikation, Entscheidungsfindung und kritischem Denken verbessern.
- Digitale Transformation annehmen: Die digitale Transformation der medizinischen Ausbildung kann die Patientenversorgung, klinische Ergebnisse und Arbeitspläne verbessern. Sie bietet die Möglichkeit, neue Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung durch den Einsatz von Technologie besser zu bewältigen.
- Nachteile des Online-Lernens: Obwohl Online-Lernen während Krisenzeiten notwendig war, traten auch erhebliche Schwächen zutage, etwa der Bedarf an ständiger technischer Unterstützung, fehlende Motivation unter Lehrenden, technologische Defizite, veraltete Ausstattung und begrenzte Gruppeninteraktionen.
- Nachhaltigkeit: Nachhaltige Entwicklung in der Hochschulbildung ist entscheidend, um Studierende auf ihr berufliches Wachstum vorzubereiten. Defizite wurden jedoch im Bereich kritisches Denken, interdisziplinäre Interaktion, Ethik, Führungskompetenz und lebenslanges Lernen festgestellt.
- Inklusivität: Die Inklusivität der medizinischen Ausbildung bedarf Verbesserungen, insbesondere für Studierende mit Behinderungen, ausländische Studierende und jene, die vom aktuellen Konflikt betroffen sind. Sprachbarrieren, eine begrenzte Repräsentation verschiedener Patientengruppen und Zugänglichkeitsprobleme wurden hervorgehoben.
Vortragende der Medizinischen Universität Kyjiw:
- Dr. Oksana Kopchak, Doktorin der medizinischen Wissenschaften, Professorin, Leiterin der Abteilung für Neurologie, Psychiatrie und physikalische Rehabilitation, präsentierte zum Thema „Erfahrungen bei der Implementierung virtueller Patienten im Bildungsprozess der Abteilung für Neurologie, Psychiatrie und physikalische Rehabilitation“.
- Dr. Olena Solieiko, Doktorin der medizinischen Wissenschaften, Professorin an der Abteilung für Innere und Berufskrankheiten, referierte über „Möglichkeiten der Nutzung von Online-Plattformen wie PrExam und Amboss im praktischen Unterricht der Inneren Medizin“.
Die Teilnehmenden äußerten ihren Dank an die Organisator*innen, das Rektorat sowie das gesamte Team der Medizinischen Universität Kyjiw für die Vorbereitungsarbeiten und die erfolgreiche Durchführung der Veranstaltung. Die Diskussionen und Ergebnisse dieser Konferenz werden als Grundlage für zukünftige Schritte zur Verbesserung der Bildungsprogramme und -richtlinien im Gesundheitssektor der Ukraine dienen.
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